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Milch, Licht, vegane Lebensmittel und Jod: meine Artikel in der Saarbrücker Zeitung
In den letzten Monaten lag meine Webseite ein wenig brach. Doch nun möchte ich endlich meine Artikel, die seither in der Saarbrücker Zeitung erschienen sind, nachtragen. Es ging um spannende Themen: Wie gesund ist die Milch? Warum sollten wir uns gerade heutzutage ins rechte Licht rücken? Was ist von veganen Lebensmitteln zu halten? und Nicht nur die Schilddrüse braucht Jod!
Im Juli ging es darum, dass die Milch besser als ihr Ruf ist, dass insbesondere das Milchfett rehabilitiert ist und wie die Frischmilch klammheimlich aus den Regalen verschwand.
Im September berichtete ich in meinem Jodartikel darüber, dass Schilddrüsenerkrankungen sehr häufig sind, obwohl wir doch angeblich genug Jod zu uns nehmen, warum die Zufuhrempfehlungen viel zu kurz greifen und dass der ganze Körper Jod benötigt, nicht nur die Schilddrüse. Die Heilpraktikerin und Jodexpertin Kyra Hoffmann habe ich dazu interviewt, im Juni erscheint ihr lesenswertes Buch Jod – Schlüssel zur Gesundheit, zu dem ich das Vorwort schreiben durfte.
Im Oktober war seit langem einmal wieder das Licht mein Thema, ein völlig unterschätzter Aspekt der Gesundheit! Wir leben unter zunehmend künstlichen Lichtbedingungen – Tag und Nacht verschwinden. Unsere technischen Lieblingsspielzeuge (Laptop, Reader, Smartphone, Tablet) emittieren zu viel Blaulicht, das die wichtigen Omega-3-Fettsäuren in unseren Zellmembranen zerstört und unsere innere Uhren aus dem Takt bringt. Und das hat massive Auswirkungen auf unsere Augen, auf unser Gehirn und auf unsere Gesundheit insgesamt – und natürlich die unserer Kinder.
Im Dezember ging es um kommerziell angebotene vegane Lebensmittel, die ja eigentlich Lebensmittel-Imitate sind. Mit Qualität und Genuss hat das alles wenig zu tun, hier wird mit einem Esstrend viel Geld verdient.
Zu ihren Artikel über Jod – muss ich sagen, dass ich diese allgemeine Jodempfehlung für äußerst gefährlich halte. Ich habe eine Schilddrüsenunterfunktion ( Hashimoto) und es wurde mir ausdrücklich verboten zusätzliches Jod zu mir zu nehmen, da bei dieser Form von Schilddrüsenerkrankung davon ausgegangen wird – dass der Auslöser ein zuviel an Jod ist!!! Es wäre also fatal noch zusätzlich Jod zu konsumieren!!!!
Ich habe keine allgemeine Jodempfehlung gegeben – und wer Hashimoto hat, muss selbstverständlich mit seinen Therapeuten untersuchen/besprechen, ob er zu viel oder zu wenig Jod hat/hatte. Ihre pauschale Ablehnung ist ebenso wenig gerechtfertigt. Es muss von Fall zu Fall und möglichst nach Messung des Jodstatus sowie mithilfe eines joderfahrenen Therapeuten vorgegangen werden.
Liebe Frau Gonder,
pauschale Urteile und Empfehlungen möchte niemand gerne um die Öhrchen gehauen bekommen, da haben Sie sicher Recht.
Wenn Sie aber schreiben: “…dass Schilddrüsenerkrankungen sehr häufig sind, obwohl wir doch angeblich genug Jod zu uns nehmen, warum die Zufuhrempfehlungen viel zu kurz greifen und dass der ganze Körper Jod benötigt, nicht nur die Schilddrüse”, dann ist das eine unzulässige Verknüpfung von Korrelation und Kausalität – etwas, was gerade Sie sonst sorgfältig auseinanderhalten!
Die häufigste Schilddrüsenerkrankung ist die autoimmune Unterfunktion( Hashimoto-Thyreoiditis) und eine “Jodmangel”-Struma findet sich so gut wie gar nicht mehr. Dafür haben Tierfutterjodierung und die Verwendung jodierten Speisesalzes bei Backwaren, Wurstwaren und Fertigerzeugnissen der Nahrungsmittelindustrie gesorgt.
Die Aussage von Frau Struger, es wäre fatal, noch zusätzlich Jod zu konsumieren, ist genauso verallgemeinernd wie Ihre Antwort darauf oberflächlich: es solle “möglichst ” nach Messung des Jodstatus sowie mithilfe eines “joderfahrenen Therapeuten” vorgegangen werden.
So sehr ich Ihre kritischen Berichte und Kommentare aus der Welt der Ernährung und ihrer Mythen schätze – hier werden Sie in Ihrer Ausdrucksweise selbst ein wenig unscharf.
Was heißt denn “möglichst nach Messung des Jodstatus”? Messung notwendig oder doch nicht? Oder nach Kassenlage? Oder nach dem Stand der Sterne?!
Was ist ein”joderfahrener Therapeut”? Wie erkenne ich den als Interessierte? Wo finde ich überhaupt ein solches seltenes Wunder?!
Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass nicht alle SchilddrüsenpatientInnen jodsensibel sind, zumindest vertragen einige Jod aus Quellen natürlichen Ursprungs, wie beispielsweise Seefisch und Meeresfrüchte.
Zur Empfindlichkeit von HashimotopatientInnen sei noch ergänzt, dass nicht Jod der Auslöser der Erkrankung ist (Jodmangel ist es aber auch nicht!). Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der Stress eine wichtige Rolle zu spielen scheint. Jod “befeuert” in einigen Fällen dabei die entzündlichen Prozesse, die die Schilddrüse schädigen.
In seltenen Fällen kann es zu einer sogenannten Hashi-Toxikose kommen, vermutlich auch von Jod in der Nahrung oder Ergänzungsmitteln mitausgelöst.
Insofern ist Frau Strugers empört wirkender Aufschrei (da bei ihr ausdrücklich auf die möglicherweise schädigende Wirkung von ZUSÄTZLICHEM Jod hingewiesen wurde) verständlich.
Sie, sehr geschätze Frau Gonder, bitte ich um exakte Recherchen (wie gewohnt) und um unmissverständliche Ausdrucksweise (auch wie sonst gewohnt!).
Beste Grüße
Danke für die ergänzenden Infos – ich werde mich bemühen, künftig klarer zu formulieren.
was ich noch nachtragen möchte: Der Jodstatus der Schilddrüse kann mit einem 24 h Urintest bestimmt werden. Für den Gesamtkörper-Jodstatus eignet sich der Jodsättigungstest nach Dres. Brownstein und Abraham an, natürlich nur unter therapeutischer Aufsicht.
Mit dem Begriff “joderfahrener Therapeut” ist gemeint: ein Arzt oder Heilpraktiker, der um die Bedeutung von Jod für die Schilddrüse, aber auch für die anderen Organe (Brust, Hirn, Eierstöcke) weiß und der (oder die) die Komplexität des Jodstoffwechsels versteht.