Ernährung & Gesundheit
kontrovers

News - 1.2.2010

Mehr Pfunde für Senioren

Geringste Sterblichkeit bei Übergewicht

Ein australisches Forscherteam (J Am Geriatr Soc 2010;58:234-241) hat untersucht, bei welchem Körpermasseindex (Body Mass Index, BMI) 70- bis 75-Jährige die höchste bzw. niedrigste Sterblichkeit haben. Ein BMI von 20 bis 25 gilt landläufig als Normalgewicht, ab 25 spricht man von Übergewicht, ab 30 von Adipositas. Für ältere Menschen scheinen diese Grenzen jedoch zu streng. Die neue Studie an rund 9.000 über 70jährigen Männern und Frauen bestätigt dies.

Nach zehn Jahren Beobachtungszeit fand sich die geringste Sterblichkeit bei einem BMI von 25 bis 30, also bei angeblichem "Übergewicht": sie lag 13 % niedriger als bei Normalgewicht (BMI 20 bis 25). Wer normalgewichtig war, hatte ein ebenso großes Sterberisiko wie adipöse Senioren (BMI über 30). Mangelnde körperliche Aktivität verdoppelte das Sterberisiko für Frauen und erhöhte es bei den Männern um ein Viertel.

Mein Senf dazu

Damit entpuppen sich die Grenzen für Normal- und Übergewicht bei alten Menschen wieder einmal als zu restriktiv. Es gibt zwar schon länger BMI-Tabellen für Senioren, die höhere Grenzwert zugrunde legen. Sie scheinen jedoch nicht allgemein bekannt oder in Gebrauch zu sein.