Ernährung & Gesundheit
kontrovers

News - 25.2.2008

 

Eier sorgen nicht nur für "gute" Cholesterinwerte

Sie mindern auch Entzündungsmarker

Dass der Genuss von Eiern bei dafür disponierten Personen die Werte des "guten" und des "bösen" Cholesterins ansteigen lassen kann, ist bekannt. Bekannt ist auch, dass unter kohlenhydrat-reduzierten Diäten die Blutfettwerte (Triglyceride) sinken und insbesondere das "gute" HDL-Cholesterin ansteigt. Das Team um Maria Luz Fernandez von der Universtität in Connecticut, USA, fand zudem heraus, dass das "gute" HDL-Cholesterin nur bei jenen LowCarb-Teilnehmern stieg, die regelmäßig Eier aßen. In einer kleinen Folgestudie beobachteten die Forscher nun, wie sich der Konsum von Eiern auf die Insulinempfindlichkeit (gemessen anhand der Adiponektinwerte) und auf Entzündungsmarker (wie z.B. CRP) auswirkt.

Bei den untersuchten 28 Männern auf LowCarb-Diät zeigten sich wieder günstige Auswirkungen, sofern täglich mindestens zwei Eier gegessen wurden. Gegenüber jenen Teilnehmern, die keine zusätzlichen Eier verspeisten, hatten die Eieresser höhere Adiponektin- und geringere CRP-Werte. Daraus schließen die Autoren, dass Eier "signifikant zum anti-entzündunglichen Effekt von kohlenhydrat-reduzierten Diäten beitragen". Als mögliche Ursache nennen sie das Cholesterin sowie das Antioxidans Lutein, das für die antientzündlichen Effekte verantwortlich sein könnte.

Mein Senf dazu

Ich bin sehr dafür, das Eieressen auch bei uns endlich wieder salonfähig zu machen, immerhin sind Eier nahrhaft, preiswert und (für die meisten) gut bekömmlich. Insofern sind günstige Studienergebnisse hilfreich. Allerdings bleibt bei solchen Studien stets die Frage offen, ob sich die "guten" Cholesterin-, Adiponektin- und CRP-Werte auch in bessere Gesundheit oder ein längeres Leben übersetzen lassen. Was das "gute" HDL-Cholesterin angeht, so gibt es durchaus auch kritische Stimmen. Es zeigt sich nämlich, dass extrem (!) hohe HDL-Werte nicht etwa besonders gut vor Herzinfarkt schützen, sondern das Risiko erhöhen, vor allem, wenn die HDL-Partikel groß sind. Dies wurde in der nachträglichen Analyse der Daten von zwei prospektiven Studien kürzlich herausgefunden (van der Steeg, WA et al, J Am Coll Cardiol 2008/Vol.51/S.634-642).

Auch wenn hierzu noch weitere Studien nötig sind: Offensichtlich wiederholt sich beim "guten" Cholesterin, was das "böse" schon hinter sich hat. Pauschalierungen halten der Realität selten stand. Anders gesagt: das "gute" Cholesterin ist nicht jeder beliebigen Menge und Form gut - so wie das "böse" nicht in jeder Menge und Form böse ist.

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