Gerade druckfrisch erschienen: Drei Arbeiten im JAMA, in denen die Ergebnisse der Women´s Health Inititiative (WHI) Study publiziert werden. Man hatte mit knapp 50.000 postmenopausalen Frauen über 8 Jahre lang eine fettreduzierte, obst-, gemüse- und getreidereichere Kost in der Primärprävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie von Brustkrebs und Darmkrebs getestet. Das Ergebnis: in allen drei Fällen kein signifikanter Effekt!
Übrigens ist dies die erste große prospektive Studie überhaupt, die sich einmal die Mühe gemacht hat, den angenommenen gesundheitsfördernden Effekt einer solchen Kost zu überprüfen.
Nun meinen einige, die Frauen hätten ihren Fettkonsum nicht deutlich genug oder nicht lange genug reduziert. Allerdings könnte man auch auf die Idee kommen, dass eine fettarme Kost eben nicht das Richtige ist, um die genannten Zivilisationskrankheiten zu bekämpfen.
Ganz besonders zynisch finde ich einige Kommentare, wonach man inzwischen ja weiter sei und gar nicht mehr eine pauschale Fettreduktion, sondern eine Fettmodifikation zur Prävention empfehle. Die Verbraucher hätten sich eben zu sehr auf die Fettreduktion kapriziert. Das mag zwar richtig sein, doch erstens waren es ja wohl die "Experten", die die Verbraucher noch bis vor kurzem vehement zum Fettsparen angehalten haben. Und zweitens steht auch bei der Fettmodifikation der Beweis einer tatsächlichen Krankheitsverhütung bei Gesunden noch immer aus. Belege gibt es lediglich für Omega-3-Fettsäuren in der Sekundärprävention sowie für die günstige Beeinflussung etlicher Risikofaktoren - nicht von Krankheiten.