Ernährung & Gesundheit
kontrovers

News - 21.1.2010

Bestätigt: gesättigte Fette kein Risiko für Herz und Gefäße

Ernährungberatung muss endlich umdenken

Noch immer warnen Ernährungsorganisationen vor gesättigten Fettsäuren sowie vor Milch- und Fleischfett - nicht nur in Deutschland. So startete die britische Food Standards Agency (FSA) erst vor wenigen Tagen ein Kampagne, die die Bevölkerung dazu bewegen soll, noch fettärmere Milchprodukte, Margarine anstelle von Butter und weniger Fleisch zu essen, um die Zufuhr an gesättigten Fettsäuren weiter zu senken. Doch wozu der ganze Aufwasch?

Die große europäische EPIC-Studie fand keinen Zusammenhang zwischen dem Fettverzehr und dem Gewichtsverlauf über die Jahre - weder für gesättigte noch für ungesättigte Fettsäuren. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass ihre Daten die Empfehlung fettarmer Kostformen zur Vorbeugung von Übergewicht NICHT stützen!

Zudem ist in der wissenschaftlichen Literatur mehrfach publiziert, dass Milch und fettreiche Milchprodukte das Risiko für Herz- und Hirninfarkt eher senken als erhöhen.

In zwei neuen Meta-Analysen werden die gesättigten Fette ebenfalls rehabiliert: Sowohl ein internationales Expertenteam als auch ein Team renommierter Fettexperten aus den USA fand kein erhöhtes Herz- oder Gefäßrisiko mit steigenem Verzehr gesättigter Fettsäuren. Nix! Keinerlei Zusammenhang!

Mein Senf dazu

Wo ist die Pressemeldung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung dazu? Wann werden die Ernährungsempfehlungen der Fachgesellschaften revidiert? Diabetiker, Patienten mit Metabolischem Syndrom, Übergewichtige, Krebspatienten - sie alle würden von einer fettliberaleren Kost profitieren.

Die Schlussfolgerungen der beiden jüngsten Analysen sind übrigens nicht überraschend. Sie waren zu erwarten, denn die zugrunde liegenden Studien sind größtenteils seit Jahren publiziert. Mit anderen Worten: Sie hätten allen Fachgremien bekannt sein müssen!