Das Thema Kinderernährung ist unbestritten wichtig, es beschäftigt Eltern, Lehrer, Ärzte und Ernährungswissenschaftler gleichermaßen. Allerdings geht grade auf diesem Gebiet auch einiges schief: Obwohl viele wohlmeinende Eltern Bio-Vollwertküche predigen, mag so manches Kind kein Gemüse, isst lieber Pizza, helle Nudeln oder Nutellabrötchen. Wie man gelassen mit den Vorlieben der Kids umgeht und ihnen trotzdem Gutes tut in Sachen "gesunde Ernährung", hat das aktuelle Zeit-Magazin sehr erfrischend aufgearbeitet. Die lesenswerte Artikelserie beginnt mit der Aufforderung "Eltern, hört endlich auf, von gesundem Essen zu reden!".
Das ist eine richtige und wichtige Forderung, denn Kinder verbinden mit gesundem Essen meist Dinge, die sie essen müssen und die ihnen nicht schmecken. Gänzlich neu sind diese und all die anderen Erkenntnisse zwar nicht, die der Göttinger Ernährungspsychologe Ellrott im Interview äußert, jedoch finde ich sehr gut, dass sie endlich mal so prominent publiziert werden.
Was allerdings sehr irritiert, ist der mehrfache Hinweis, fettreiche Lebensmittel seien nicht so günstig für Kinder. Es spricht rein gar nichts dagegen, den Nachwuchs auch Wurst- und Käsebrote essen zu lassen und ihnen Vollmilch anzubieten. Hier hat sich der Stand der Ernährungswissenschaft wohl noch nicht bis Göttingen herumgesprochen.