Bereits im Juni 2010 veröffentlichte das dafür zuständige Gremium (DGAC) in den USA "neue" Ernährungsempfehlungen für die amerikanische Bevölkerung. Sie unterscheiden sich nicht wesentlich von ihren Vorgängern. Das bedeutet, dass nach wie vor nur eine kohlenhydratreiche, fettarme Ernährung als gesund und empfehlenswert angesehen wird. Dies steht in eklatantem Widerspruchzu den wissenschaftlichen Erkentnissen der letzten Jahre.
Eine Reihe von Wissenschaftlern hat dieses Vorgehen nun öffentlich und scharf kritisiert: In der Fachzeitschrift Nutrition (2010;26:915-924) legen sie dar, wie sehr die Empfehlungen den zuvor in einer Literaturanalyse gewonnen Erkenntnissen widersprechen, wo Daten unterschlagen oder falsch dargestellt oder unlogische Schlüsse aus ihnen gezogen wurden. Die Autoren empfehlen, ein unabhängiges Gremium einzurichten, um die Evidenzen zu prüfen und zu sachdienlicheren Empfehlungen für die Allgemeinheit zu kommen. Die bisherigen Empfehlungen hätten nicht genützt, vielmehr seien die Amerikaner mit ihnen dicker und kränker geworden.