Ist unser Fleischkonsum für die drastischen Verteuerungen der Lebensmittel weltweit verantwortlich? Sorgen wir durch unser Schnitzel auf dem Teller für Hungersnöte in der Dritten Welt? Seit dem Verbot der Tiermehlverfütterung werden große Mengen an verwertbaren Schlachtabfällen verbrannt und stattdessen immer mehr Soja und Getreide an Schweine und Hühner verfüttert. Manche Bauern und Tierärzte fordern nun, dem Schlachtvieh endlich wieder Tiermehl zuzufüttern, weil die Allesfresser unter ihnen das Protein und die Phosphate brauchen.
Das Bayerische Fernsehen hat hierzu einen sehenswerten Beitrag online gestellt.
Wir leben in einer komplexen, sich rasch ändernden Welt, in der es keine einfachen Antworten auf drängende Fragen gibt. Das bedeutet, dass wir aus dem Schubladendenken raus müssen. Themen, die uns zunächst indiskutabel erscheinen, müssen offen und ohne Vorbehalte diskutiert werden (dürfen). Dazu gehören die Vor- und Nachteile der ökologischen Landwirtschaft, die Vor- und Nachteile der Gentechnik sowie die Verwendung von Tiermehl in der Fütterung omnivorer Nutztiere. Wenn von jedem Schweineschlachtkörper ein Drittel der genießbaren (!) Teile verbrannt wird anstatt sie zu essen oder zu verfüttern, dann ist das eine Ungeheuerlichkeit. Bevor man den Leuten das Fleischessen madig macht, muss meines Erachtens darüber nachgedacht werden, wie die genießbaren Teile am besten genutzt werden können.